Existenzängste im philosophischen Sinne

Inhaltliche Strukturierung:

  1. Was sind Existenzängste und woraus entstehen diese?
  2. Was ist an diesem Problem philosophisch?
  3. Kann man den richtigen Weg überhaupt finden?

Was sind Existenzängste und woraus entstehen diese?

Existenzängste sind Ängste, die sich auf das eigene Dasein beschränken, wobei diese oftmals von äußeren Umständen anhängig sind. Dies könnte die Befürchtung sein, nicht in dieser Welt bestehen zu können, eine Anstellung oder einen geliebten Partner zu verlieren. Das Problem dieser Ängste ist, dass sie, auch wenn sie schon ein Mal erkannt und auch bewältigt wurden, immer wieder auftreten können.

Oftmals rühren diese Ängste aus der Möglichkeit der Wahl in einer bestimmten Lebenssituation.
Hier einige Beispiele: Sollte man eine bessere Position annehmen, die mehr Stress mit sich bringt, aber auch mehr Geld, sollte man sich von einem Partner trennen, auch wenn man ihn noch liebt, da er einem nicht gut tun? Die Möglichkeit Wahl bringt Verantwortung mit sich, welche einen großen Druck ausübt.

Ein weiterer Grund dafür ist die Definition des eigenen Selbst. Wir definieren uns heute durch die Dinge die wir haben und die wir leisten und wenn uns ein Verlust eben eines dieser Dinge droht, können Existenzängste auftreten.

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Was ist an diesem Problem philosophisch?

Dies ist aus dem Grunde eine philosophische Frage, da sich somit zwei Typen Menschen klassifizieren lassen, die jeweils einem anderen Sinn folgen: Die einen, handeln praktisch, die anderen emotional.

Nehmen wir ein Beispiel aus dem Arbeitsleben: Ihnen wird eine neue Position in ihrer Firma angeboten, welche deutlich besser vergütet wird, bei der Sie jedoch nur noch zu einem kleinen Teil die Aufgaben übernehmen können, die sie glücklich machen und erfüllen.
Nun gibt es zwei Handlungsmöglichkeiten:
1. Sie nehmen die Stelle an, denn finanzielle Absicherung ist ihnen besonders wichtig.
2. Sie lehnen die Stelle ab, denn sie möchten weiterhin durch ihre Arbeit erfüllt werden.

Nehmen wir nun die beiden Möglichkeiten und die dahinter verborgenen Typen genauer unter die Lupe:

Typ 1 scheint besonders auf soziale Sicherheit bedacht zu sein. Ein festes Umfeld, eine sichere Anstellung und ein hoher Verdienst stellen eine Sicherheit da, welche über der Erfüllung von persönlichen Bedürfnissen steht.
Für Typ 2 wäre genau dies ein Albtraum, denn er hat Angst davor, in etwas gefangen zu sein, das ihn unglücklich macht. Er passt sich ungern an und verzichtet wenn nötig, auch auf die sozialen Sicherheiten wie ein festes Einkommen, da das persönliche Glück an höchster Stelle steht.

Welchem der beiden Typen man am ähnlichsten ist, hängt stark von der eigenen Persönlichkeit ab: Steht der Erfolg oder die Freude im Leben im Vordergrund?

Dies entscheiden wir jedoch nicht selbst. Welche Dinge uns im Leben wichtig sind, ist schon lange festgelegt und zwar in unserem Lebens-Entwurf. Dieser ist vorbestimmt und beeinflusst uns bei allem unbewussten Entscheidungen.

Kommen wir noch ein Mal auf das eben angeführte Beispiel zurück, ein Mensch des 1. Typs, für den der Erfolg an höchster Stelle steht, kann eine Einschränkung der Freunde zugunsten eben dieses Erfolges ohne Probleme hin nehmen, während dies für den zweiten Typ Mensch eine Aufgabe der persönlichsten Werte bedeuten würde. Er würde dieses Angebot niemals zugunsten der Freunde am Leben aufgeben, keine Zeit mit etwas verbringen, das ihn nicht erfüllt.

Nun kann man sich vorstellen, dass diese beiden Typen Menschen nicht gut miteinander harmonieren und dies liegt vor Allem an den extremen Ansichten und Werten, durch die sich beiden Typen unterscheiden.

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Kann man den richtigen Weg überhaupt finden?

Aber welcher Weg ist der richtige, welcher führt zum richtigen Ziel? Gibt es eine Anleitung, die man jedem Menschen zur Hand geben kann, damit er sein Glück findet und diese Ängste verarbeiten kann?

Meiner Meinung nach nein. Ziel eines jeden Menschen und dessen Leben, ist es, den Einklang zwischen den beiden Wegen zu finden und nicht in eines der oben bereits beschriebenen Extreme zu verfallen. Man muss in jedem Bereich, in jeder Situation, individuell für sich selbst abwägen, ob nun die persönliche Freiheit und die damit verbundene Entfaltung oder die Sicherheit und die, wiederum damit verbundene, Anpassung einen höheren Wert hat.

2 Kommentare zu „Existenzängste im philosophischen Sinne

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